4 Fehler, die du vermeiden solltest, wenn du Google Analytics 4 einrichtest âœđŸœ !

Google Analytics 4 (GA4) hat Universal Analytics im Juli 2023 abgelöst. Das hat gute GrĂŒnde: Ereignisbasiertes Tracking, Standard-Berichte, Plattform-ĂŒbergreifend und vorausschauende Empfehlungen durch Machine Learning.

Viele wollen auf GA4 umsteigen. Wir haben GA4 schon seit November 2021 eingefĂŒhrt und seitdem unseren Kund:innen dabei geholfen, selber auf GA4 zu wechseln. Eine schöne Lernkurve – die vier gröbsten Schnitzer musst du aber zum GlĂŒck nicht auch wiederholen.

Fehler 1 – Fehlende Ziele fĂŒr das Einrichten von Google Analytics 4

Oft habe ich die Situation angetroffen, dass Google Analytics eingerichtet war, aber völlig ziellos Daten sammelt – ganz nach dem Motto: je mehr Daten, desto besser. Kann man so machen, muss man aber nicht.

Ich bin der Meinung, dass Webanalyse ganz konkrete Fragen beantworten sollte. Welche Fragen? Naja, das kommt ganz auf deine Ziele an. Wir bei My Online Marketing definieren SMART Ziele, anhand derer wir unsere Dashboards und Auswertungen erstellen und leiten darauf Handlungsempfehlungen fĂŒr die Zielerreichung ab. Ein agiler, hypothesen-basierter Prozess, den wir monatlich wiederholen.

Okay, nice Marketing-Sugar-Coating, aber was bedeutet das konkret? Ich mache euch ein Beispiel von unserer Webseite, aber – psssst – nicht weitersagen. SMART bedeutet fĂŒr uns “Spezifisch, Messbar, Achievable, Relevant, Terminiert”.

 

Spezifisch

Unser Ziel ist es, die Reichweite unseres Blogs organisch und durch Posts auf LinkedIn zu erhöhen und zusÀtzlich mindestens 10 neue Newsletter-Abonnent:innen pro Monat zu gewinnen.

 

Messbar

  • 10 neue Newsletter-Abonnenten pro Monat
  • Via Unternehmensprofil sowie Profil von Thomas Zahnd pro Monat > 50 Personen auf die Webseite leiten.
  • Sichtbarkeit der Webseite bis Ende 2023 mit 30 neuen “Seite 1”-Keywords in der Schweiz auf Google DE erhöhen.

 

Achievable

Basierend auf unserer aktuellen Reichweite auf LinkedIn und unserer Newsletter-Anmeldung-Rate halten wir dieses Ziel fĂŒr realistisch und erreichbar.

 

Relevant

Dieses Ziel ist relevant, da es hilft, unsere Markenbekanntheit zu erhöhen und eine stÀrkere Beziehung zu unseren Zielgruppen aufzubauen. Aus Newsletter-Abonnenten generieren wir messbar ca. 5 Neukunden:innen pro Jahr.

 

Terminiert

LinkedIn: Wir streben an, dieses Ziel innerhalb des nĂ€chsten Monats zu erreichen und es dann monatlich zu ĂŒberprĂŒfen.

SEO: Wir streben mit 30 zusÀtzlichen Seite 1 Keywords auf Google CH/DE bis Ende 2023 zu ranken.

Diese Ziele haben fĂŒr uns in folgenden Fragen resultiert:

  • Wie viele Personen kommen via LinkedIn auf unsere Webseite?
    • Werden Newsletteranmeldungen durch LinkedIn Traffic generiert?
    • Wie entwickelt sich unser Organic Traffic?
    • Wie verhĂ€lt sich Organic Traffic im Bezug auf Newsletteranmeldungen im Vergleich zu LinkedIn Traffic?

Basierend auf diesen Fragen bauen wir unser Dashboard in Google Analytics 4 und können nun konkrete Massnahmen ableiten.

Fehler 2 – Alle optimierten Ereignisse werden erfasst

Google Analytics 4 basiert auf “Events” oder in Deutsch auf “Ereignissen”. Das macht Sinn, denn GA4 will ein ganzheitliches Bild einer User Journey abbilden – ĂŒber verschiedene Plattformen hinweg. Ereignisse können z.B. “Klicks”, “Scrollen” oder “Seitenaufrufe” sein.

Beim Einrichten von Google Analytics 4 machst du dir das Leben leichter, wenn du von Anfang an zwischen vier Ereignistypen unterscheidest.

Die vier Ereignistypen:

  • automatisch erfasste Ereignisse: werden erfasst, sobald der GA4 Tracking Code auf der eigenen Webseite platziert ist
  • Ereignisse fĂŒr optimierte Analysen: können mit einem Mausklick erfasst werden
  • Empfohlene Ereignisse: GA4 unterbreitet VorschlĂ€ge, wie Events benennt werden sollen z.B. fĂŒr Online Shops
  • Benutzerdefinierte Ereignisse: spezifische Ereignisse, ausgerichtet auf den eigenen GeschĂ€ftsfall

Unser Augenmerk in diesem Blogartikel gilt den Ereignissen fĂŒr optimierte Analysen. Diese sind mit einem Klick anwĂ€hlbar und erlauben es folgende Ereignisse an GA4 zu senden:

  1. Scroll VorgÀnge
  2. Klicks auf externe Links
  3. Webseitensuche (interne Suche auf der Webseite)
  4. Interaktion mit Formular
  5. Engagement mit Video (YouTube)
  6. Downloads

Auto-optimierte Ereignisse erleichtern die Einrichtung, können aber Auswertungen sinnlos machen.

Wie das denn? Nehmen wir als Beispiel “Interaktion mit Formular”.  Alles was als Formular erkannt wird, wird diesem Ereignis zugewiesen. Wenn du z.B. die Newsletter Anmeldung mittels Formular eingebunden hast, zĂ€hlt das genauso als “Interaktion mit Formular” wie z.B. das Absenden eines Kontaktformulars. Da wĂŒrde ich doch gerne einen Unterschied in der Analyse machen wollen.

Auto-optimierte Ereignisse sind Segen und Fluch zugleich. Meine Empfehlung, zurĂŒck zu Fehler eins

  • Was möchtest du auswerten?
  • Welche Fragen soll dir die Auswertung beantworten?
  • Falls bei dir wie bei uns bei einer Newsletteranmeldung ein Ereignis “Interaktion mit einem Formular “gemessen wird, solltest du Auto-Optimierung deaktivieren und die Messung z.B. via Google Tag Manager einrichten.

Fehler 3 – Datenaufbewahrung bei den Standardeinstellungen von zwei Monaten belassen

Autsch, Google hat die Aufbewahrung von Nutzer- und Ereignisdaten standardmĂ€ssig auf zwei Monate eingestellt. Google sagt zwar, dass diese Einstellungen keine Auswirkungen auf die meisten Standardberichte haben, da diese auf aggregierten Daten basieren. Aber was heisst die “meisten Standardberichte” und was bedeutet das fĂŒr explorative Analysen, bei denen du deine Berichte selber zusammenstellst?

Solange ich diese Frage noch nicht abschliessend beantworten kann, wĂŒrde ich empfehlen, die Datenaufbewahrung auf 14 Monate zu erhöhen. Bis im Juli 2024 werden wir da sicherlich ein wenig schlauer sein.

Google Analytics 4 - Aufbewahrung von Nutzer und Ereignisdaten

Fehler 4 – Fehlende Schulung und Weiterbildung

Ein weiterer Fehler ist es, anzunehmen, dass du und deine Mitarbeiter automatisch wissen, wie man die neuen Funktionen effektiv nutzt. Investiere in Schulungen und Weiterbildungen, um sicherzustellen, dass dein Team das volle Potenzial von GA4 ausschöpft. Eine solche Team-Schulung schafft Vertrauen, kann als Kick-off dienen und ein gemeinsames VerstĂ€ndnis aufbauen. Dies wird nicht nur zu besseren Ergebnissen fĂŒhren, sondern auch das Selbstvertrauen deiner Mitarbeiter stĂ€rken. Wir bieten einen eintĂ€gigen Google Analytics 4 Crash-Kurs, inkl. 12h anschliessende Q&A an. Schau dir doch mal unseren Google Analytics 4 Crash-Kurs an.

So, das sind meine vier grössten Learnings, die ich aus den vielen EinfĂŒhrungen von Google Analytics 4 mitgenommen habe. Fehler Nummer eins gilt eigentlich immer und auch schon fĂŒr Universal Analytics. Bei GA4 schlĂ€gt das Fehlen von Zielen aber deutlich durch, das vieles voll- und halbautomatisiert eingerichtet und ausgewertet wird. Ohne klares Ziel messen wir einfach den Dschungel aus.

Mit dem Google Analytics 4 Crash Kurs dem Datenjungle entgegenwirken

Fazit

So, das sind meine vier grössten Learnings, die ich aus den vielen EinfĂŒhrungen von Google Analytics 4 mitgenommen habe. Fehler Nummer eins gilt eigentlich immer und auch schon fĂŒr Universal Analytics. Bei GA4 schlĂ€gt das Fehlen von Zielen aber deutlich durch, da vieles voll- und halbautomatisiert eingerichtet und ausgewertet wird bzw. werden kann. Ohne klares Ziel messen wir einfach den Dschungel aus.

Ich habe noch ein paar weitere Learnings und Tipps. Du kannst hier gerne ein kostenloses ErstgesprĂ€ch mit mir vereinbaren. Ich freue mich, mehr ĂŒber deinen ganz spezifischen GA4 Kontext zu erfahren.

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